Open Source Videokonferenzen – der Schlüssel für Digitale Souveränität in der Onlinezusammenarbeit.
Die meisten Videokonferenzsysteme sind ausschließlich als Cloud Service nutzbar – und zwar auf nicht DSGVO-konformen Cloud Systemen, von denen wiederum einige dem American Cloud Act unterliegen. Es gibt die Möglichkeit, sich von proprietären Herstellern unabhängig zu machen und Open Source Videokonferenzsysteme „on premise“ selber zu betreiben oder auf sicheren Rechenzentren in Deutschland und der EU betreiben zu lassen.
Eine gute Option dafür ist das seit vielen Jahren und mit weltweiter Entwickler Community entwickelte Open Source Videokonferenzsystem Jitsi.
Jitsi besticht durch die gute User Experience und Einfachheit und Geschwindigkeit in der Bedienung. Ohne Kalendereinträge und Raumbelegungen kann ganz einfach über eine neue URL oder die Jitsi Startseite „on the fly“ ein neuer Videokonferenzraum erstellt werden und der Link dann verschickt werden. So kann auch spontan schnell ein neuer Videokonferenzraum erstellt und geteilt werden.
Wir entwickeln in der Entwickler Community mit und sind mit Jitsi Entwickler:innen weltweit vernetzt. Wir bieten für Betreiber:innen von Jitsi eine Enterprise Service Subscription an, die Betriebssupport, Weiterentwicklung der Jitsi Module und Feature Integration beinhaltet. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Video Hosting auf sicheren Servern im eigenen Rechenzentrum digital souverän betreiben wollen und dabei auf Support und kontinuierliche Weiterentwicklung der Software unter Berücksichtigung Ihrer Bedürfnisse nicht verzichten wollen.
Jitsi 30+
Wir haben eine Jitsi Installation so konfiguriert, dass sie 30 Teilnehmer:innen gleichzeitig zuverlässig darstellt. So können sich z.B. alle Teilnehmer:innen einer Online Kommunalsitzung gleichzeitig sehen.
Wenn Sie Beratung bei der Konfiguration Ihrer Jitsi Installation für Ihre Anforderungen benötigen, kontaktieren Sie uns.
Jitsi Streaming
Jitsi kann über RTMP an externe Streaming Provider eine Jitsi Konferenz live streamen. So können beliebig viele Zuschauer und Zuhörer die Jitsi Konferenz live miterleben. Dafür wird serverseitig das Modul Jibri verwendet.
In der Jitsi Meet Benutzeroberfläche kann standardmäßig Youtube als Streaming Provider genutzt werden. Das ist nicht für alle Anwendungsfälle geeignet. So sollten z.B. Ratssitzungen deutscher Kommunen aus Gründen der Datenhoheit nicht über Youtube live gestreamt werden.
Wir haben die Jitsi Meet Benutzeroberfläche erweitert und per Konfiguration möglich gemacht, auch andere Streaming Provider auszuwählen und deren AGBs anzuzeigen. So können auch andere Streaming Provider für das Live Streaming genutzt werden. Mit Hilfe dieses Features bietet der Auftraggeber und Sponsor für dieses Feature, Dataport, einen Digital Sovereign Streaming Service für Kommunen an.
Feature auf Github: jitsi-meet/pull/9539
Jitsi Feature Entwicklung
Wir haben durch Softwareentwicklung in den Modulen Jitsi Videobridge, Jicofo, Jitsi Meet und Prosody die Moderationsmöglichkeiten für Moderatoren während einer Jitsi Konferenz erweitert. So kann ein Moderator jetzt z.B. die Kameras einzelner Teilnehmer:innen der Konferenz deaktivieren. Dies ist insbesondere ein von Schulen und Bildungsträgern nachgefragtes Feature.
Feature auf Github: jitsi-meet/pull/8630
Jitsi SIP Videoeinwahl
Mit Videokonferenz-Hardware in Jitsi Konferenzen einwählen
Erfolgreicher Proof of Concept! Wir haben einen Durchbruch in der Konnektivität und Interoperatibilität für Open Source Videokonferenzen in Verbindung mit etablierten professionellen Videokonferenz-Hardwaresystemen erreicht.
Für die Interoperabilität zwischen Video- und Telefonverbindungen im Internet wird das „Session Initiation Protocol – SIP“ genutzt – z.B. von VoIP Telefonen. Über das Modul Jigasi können Audio Telefonverbindungen zu Jitsi Konferenzen schon lange zuverlässig hergestellt werden. Für Videoverbindungen über das Protokoll gab es bisher keine dokumentierte und qualitativ stabile Lösung. Wir haben über die Kombination verschiedener Module, insbesondere Jibri, eine stabile Lösung entwickelt. Wir testen sie zur Zeit, verbessern, härten und dokumentieren die Entwicklung.
Aktuell testen wir die SIP Video Schnittstelle mit Cisco Room Kit Mini Geräten.
Die Lösung ist besonders für Unternehmen und Behörden interessant, die bereits fest installierte Videokonferenz-Hardwaresysteme haben.
Da Hersteller von Videokonferenz-Hardwaresystemen wie Poly, Avaya oder Cisco das SIP Protokoll in teils proprietären Varianten oder Interpretationen implementiert haben, müssen Hardwaresysteme individuell integriert werden. Wir werden eine Whitelist der getesteten Geräte und Systeme veröffentlichen.
Gerne beraten wir und integrieren ggf. Ihre spezifischen Hardwaresysteme über die SIP Videoschnittstelle an Jitsi.
Feature auf Github: jitsi-videosipgw
Jitsi OIDC
Wollen Sie Jitsi per SSO in Ihre Umgebung einbinden? Und an Ihr IAM (ID- and Access Management) anbinden? Dann nutzen Sie doch den von uns entwickelten Jitsi Keycloak Adapter.
Mit diesem Modul können Jitsi Installationen über OIDC an SSO angebunden werden. In Ihrer Umgebung eingeloggte User können so per „One Click“ einen Videokonferenzraum öffnen und den Link sofort weiterleiten. Ohne Terminplanung oder Raumbuchung – schneller und einfacher geht’s nicht!
Der Code ist open source auf github unter Apache 2 Lizenz. Wir unterstützen und beraten, wenn Sie Ihr Jitsi an ein IAM oder SSO System anbinden möchten.
Feature auf Github: jitsi-keycloak-adapter
Der Digitale Gerichtssaal
In vielen Gerichten in Deutschland wird bereits Jitsi als Videokonferenzlösung eingesetzt, z.B. in Schleswig-Holstein. Wir arbeiten an einer bundesweiten Anwendung für den Digitalen Gerichtssaal, die die unterschiedlichen Anforderungen der Gerichte optimal unter einen Hut bringt. So kann theoretisch jedes der 4000 Gerichte in Deutschland seinen individuellen Online Gerichtssaal mit einem individuell konfigurierten embedded Jitsi bekommen. Die Anwendung bietet individuelle Lobby- und Warteräume mit zusätzlichen Moderationsfeatures und unterschiedlichen Jitsi Konfigurationen in Abhängigket von Rollen und Rechten.
Projektträger und Betreiber für das Projekt ist unser Auftraggeber und Partner Dataport, der das System BSI Grundschutz zertifiziert betreiben wird. Der Kunde ist das Bundesministerium der Justiz (BMJ).
Dies ist ein Beispiel für individuelle Videokonferenzlösungen auf Open Source Basis, die wir entwickeln und den jeweiligen Kundenanforderungen und Businessprozessen anpassen. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Kollaborationslösung dOnlineZusammenarbeit 2.0, die Matrix Element mit Videokonferenzräumen und unseren Widgets verbindet.
Jitsi Feedback Application
Im Rahmen des Souveräner Arbeitsplatz-Projekts des Innenministeriums erbringen wir die Herstellerleistungen für Videokonferenzen und Kurznachrichten mit Jitsi und Matrix Element. Im Rahmen dieses Projekts wurde die Feedback Anwendung für Jitsi entwickelt und open source gestellt.
Mit der Jitsi Feedback Applikation können Meeting Teilnehmer:innen während und nach dem Meeting Feedback an den Jitsi Betreiber geben. Dieser kann über die beliebten Administrations- und Auswertungsprogramme Prometheus und Grafana eine grafische Auswertung über das User Feedback bekommen.
Anwendung auf Github: feedback-application
Jitsi Conference Mapper
Für die Einwahl in eine Jitsi Konferenz per Telefon muss der Jitsi Raumname mit der PIN des Telefonanbieters für die Telefonkonferenz verbunden werden. Diese Mapping Funktion ist nicht Teil das Jigasi Moduls, sondern muss von Betreibern von Jitsi, die Telefoneinwahl ermöglichen wollen, selber bereitgestellt werden. Dafür haben wir eine Anwendung entwickelt, die den Job erledigt und das Mapping dauerhaft persistent speichert. So können die Mappinginformationen nicht z.B. beim Serverneustart verloren gehen. Die Telefoneinwahl-PIN bleiben zuverlässig erhalten.
Anwendung auf Github: Jitsi-Conference-Mapper